Die Sternengucker von Copper County
Es ist nichts Falsches daran, ein Kunstwerk zu bewundern, rede ich mir ein … selbst wenn das Bewundern eher einem Blick aus meinem Schlafzimmerfenster gleicht und das Kunstwerk der attraktive, verschwitzte Körper jenes Mannes ist, der schon seit Jahren einmal pro Woche jeden Sommer meinen Rasen mäht.
Theo Ross ist theoretisch mein Angestellter, ganze dreizehn Jahre jünger als ich und ein permanenter Einwohner von O'Leary, dem Städtchen in der Nähe von Copper County, in der sich das Observatory House befindet – das Ferienhaus, das mein Grandpa einst wie ein Sternenobservatorium gebaut hat.
Aber als Theo durch mein Fenster späht und mich … äh, sozusagen inmitten meiner Bewunderung erwischt … brechen alle Dämme.
Und sobald wir ein Gespräch miteinander führen, merke ich, dass Theo so viel mehr ist als nur ein hübsch anzuschauender junger Mann. Er ist klug, witzig und unglaublich talentiert darin, Kunstwerke zu erschaffen, nicht nur eines zu sein.
Plötzlich tauschen wir miteinander Logikrätsel und Zeichnungen mit verschlüsselten Botschaften aus, ich lade ihn zum Abendessen und zur Sternenbeobachtung zu mir ein, und irgendwann kann ich nicht anders, als mich zu fragen, ob das, was wir beide hier miteinander gefunden haben, nicht doch mehr ist als nur eine kurzfristige Sache …
Vielleicht sogar etwas, das für uns beide von Anfang an in den Sternen gestanden haben könnte.